Der wunderbare Altweibersommer trieb mich vergangenes Wochenende aufs Bike. Der Sommer war vom Mountainbiken her sehr bescheiden und so wollte ich zumindest an den letzten schönen Tagen noch einmal auf zwei Rädern hinauf in die Berge.
Das Ziel war ebenfalls schnell auserkoren: ich plante von Feldkirch hinüber in die Schweiz zu fahren und dann von Rüthi ausgehend eine kurvige Straße hinauf zum Gasthof Montlinger Schwamm zu fahren. Diese Tour hat nämlich vieles zu bieten: einen steilen, aber nicht überharten Anstieg, tolle Aus- und Tiefblicke in den Walgau und ins Rheintal und kitschige Schweizer Bergwiesen oben drauf. Außerdem kann man die Tour auch leicht verlängern und bis hinauf auf 1750 Meter fahren, und dann zu Fuß hinauf auf den Hohen Kasten steigen.
Bei traumhaften Wetter fuhr ich Richtung Schweiz, überquerte den Rhein und machte mich an den Aufstieg. Beim Fotos machen konnte ich kurz Luft schnappen und mich ausruhen, aber an und für sich ging es zügig berghoch. So war die Abzweigung Richtung Montlinger Schwamm auf 1200 Meter schnell erreicht und die Lust auf Mehr war geweckt. Anstatt also bergab Richtung Montlinger Schwamm zu fahren, ging es weiter hinauf. Der Bergkamm der das St. Galler Rheintal vom Kanton Appenzell Innerrhoden trennt wird ab hier dann stetig mal auf der Vorder- dann wieder auf der Rückseite befahren. So eröffnet sich eine weitere Sichtachse – die hinein ins Appenzeller Land.
Leider liess es die Zeit nicht zu, dass ich bis hinauf zum Camor und dann weiter zum Hohen Kasten radelte – so musste ich am Weg schweren Herzens umdrehen. Die Strecke lohnt sich aber und wird am Ende nochmals so richtig hart und das obwohl fast die gesamte Straße asphaltiert ist, da das Schweizer Militär auf den Gipfeln ein Übungsgebiet hat. Auf dem hohen Kasten gibt es übrigens ein Dreh-Restaurant und der Gipfel kann von Brühlisau im Appenzell mit einer Seilbahn erreicht werden: das hat er mit dem anderen bekannten Gipfel im Alpsteinmassiv, dem Säntis, gemeinsam.
Auf der Abfahrt blieb ich bei der Bergbeiz „Montlinger Schwamm“ nur kurz stehen, um die Wasserflasche zu füllen – dann ging es ins Tal. Bei der Abfahrt Richtung Oberriet sollte man aber vorsichtig sein – denn der Montlinger Schwamm wird nicht nur von vielen Fahrradfahrern besucht, sondern es sind auch einige Autos auf der schmalen Straße unterwegs. Unten im Tal ging es dann von Oberriet retour nach Feldkirch – am Ende brannten dann auch die Oberschenkel und so kam ich mit dem guten Gefühl nach Hause eine richtig schöne Radtour unternommen zu haben.
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