Vorarlberg

Die Basilika am Liebfrauenberg

Sie ist das Wahrzeichen Rankweils – die Pfarr- und Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung“, meist einfach nur Basilika Rankweil genannt. Die prominente Lage in Mitten des Ortskerns auf einem Hügel gelegen, sorgt dafür, dass man die Basilika schon von weitem erkennt und erinnert auch ein bisschen an den berühmten Mont Saint Michel.

Nicht nur optisch gibt es einige parallelen, sondern auch faktisch: so wurde auch der 50 Meter hohe Liebfrauenberg bereits seit langer Zeit besiedelt (erste Spuren stammen aus dem Jahr 1800 vor Christus) und die Basilika ist ebenfalls ein bekannter und geschätzter Wallfahrtsort, ohne natürlich an die Popularität des berühmten französischen Klosterbergs heranzukommen.

Die Basilika kann man bei einem Besuch in Rankweil recht schnell besichtigen und sollte deshalb bei jeder Reise in die Region ins Programm aufgenommen werden. Wer will kann sogar bis direkt auf den Hügel fahren – schöner ist es aber, wenn man hinaufspaziert.

Oben angekommen findet man einen großen Vorplatz, auf dem immer wieder Veranstaltungen stattfinden. Hier gibt es eine besonders schöne Sicht auf die Kirche und man erkennt den „Burgen-Charakter“ besser. Der Eindruck einer Burg-Anlage verstärkt sich dann, sobald man das erste Tor durchschritten hat, denn dort findet man nicht nur einen kleinen Friedhof, sondern auch einen Hof, der mit Wehrgängen umgeben ist.

Die Kirche war ursprünglich bereits im 7. Jahrhundert errichtet worden und um das Jahr 1000 zu einer romanischen Kirche erweitert worden. Im Zuge der Zürcher Kriege wurde die Kirche im Jahr 1445 dann aber zerstört. Beim Wiederaufbau im gotischen Stil, wurde die Anlage deshalb als Wehrkirche wieder errichtet.

Im 17. Jahrhundert erhielt die Kirche dann ihr heutiges barockes Erscheinungsbild. Basilika ist die Kirche seit dem Jahr 1985 – wer beim Tor aufmerksam schaut, wird dort das päpstliche Wappen von Johannes Paul II. finden, der die Erhebung vorgenommen hatte.

Der Liebfrauenberg steigt hier noch immer an und man erkennt nun deutlich, dass die Kirche an der allerhöchsten Stelle errichtet wurde. Hier findet man einen Stein, auf dem der Heilige Fridolin im 6. Jahrhundert angeblich gebetet hat, ehe er den Bauern Urso vom Tod erweckt hat, um eine Schenkung zu bestätigen. Die Abdrücke der Arme und Beine sind im Fels noch erhalten und hier soll man beten, wenn man Probleme an Armen oder Beinen hat.

Hinter der Fridolinszelle beginnt ein Wehrgang von dem aus man tolle Blicke ins Rheintal und die Schweizer Berge erhält.

Schließlich gelangt man in die Kirche selber, welche an der Spitze des Berges errichtet wurde. Seit dem 12. Jahrhundert wird hier das Silberne Kreuz verehrt, in dem Holz-Partikel des wahren Kreuzes Christi enthalten sein sollen. Dieses Kreuz begründete die Popularität der Wallfahrtskirche und noch heute ist die Basilika Ziel zahlreicher Wallfahrten. Dazu kommt, dass man am Jakobsweg-Abschnitt von Landeck nach Einsiedeln liegt, was viele weitere Pilger auf den Liebfrauenberg lockt.

Unter der Kirche findet man, von einem Kreuzgang ausgehend, auch die Landesgedächtniskapelle: diese bildete das Kriegerdenkmal für alle im ersten und zweiten Weltkrieg verstorbenen Soldaten aus Vorarlberg. 2012 wurde die Kapelle vom Architekten Andreas Crukrowizc und dem Künstler Matt Mullican umgestaltet und dient heute als Ort an dem allen Kriegsopfern gedacht wird. Hier findet man einen modernen Kontrast zum ansonsten barocken Charakter der Basilika.

Ein Besuch in der Basilika Rankweil lohnt sich zu jeder Jahreszeit und ist das „Must See“ in Rankweil. Rund um den Liebfrauenberg finden sich zudem zahlreiche urige Gasthäuser, Cafés und Restaurants, so dass man den Besuch mit einer guten Einkehr verbinden kann!

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