In Immobilienkreisen gilt ein Faktor als entscheidend – die Lage! Diesen Grundsatz haben auch die Sultane des Osmanischen Reichs berücksichtigt, als sie schon 1459 (nur sechs Jahre nach der Eroberung Konstantinopels) mit dem Bau des Topkapi Palastes begonnen haben. Die Aussichten, die man von dieser Landspitze auf den Bosporus und das Golden Horn genießen kann, machen diesen Ort zu einem der schönsten Plätze Istanbuls.
Das wissen aber auch viele andere Touristen und so ist es oft schwierig, Fotos zu machen, auf denen niemand zu sehen ist. Margarete bewies aber sehr viel Geduld und hat einen der beliebtesten Aussichtspunkte, den Iftar Baldachin, ganz ohne andere Touristen fotografieren können:
Iftar heißt auf türkisch Frühstück, hier hat der Sultan angeblich gerne gefrühstückt und man kann es im nicht verdenken, der Blick auf Galata, das Goldene Horn und die vielen Moscheen ist von hier aus atemberaubend.
Gestern habe ich im tollen On the Luce Blog einen Beitrag über Istanbul gelesen, in dem Lucy, die Autorin, den Baldachin ebenfalls ganz ohne Menschenmassen erwischt hat – das Bild vom Iftar Kiosk inspirierte mich auch dazu diesen Beitrag zu verfassen.
Aber nicht nur von dieser Terrasse aus, hat man tolle Weit- und Einsichten auf Istanbul, sondern auch an vielen anderen Orten:
Deshalb lohnt es sich auch den gesamten Palast zu besichtigen: man könnte einfach zu viel verpassen. Highlights sind dabei der Harem, für den man extra bezahlt, der sich aber definitiv lohnt: bis weit ins 19. Jahrhundert hinein beflügelte dieser die Fantasie vieler Künstler. Da man nicht wusste, was hinter den Mauern getrieben wurde, reimte man sich die Wahrheit einfach selber zusammen. In der Realität war das Leben für die Haremsdamen vor allem von Zwist und Langeweile geprägt, der Sultan und seine Söhne ließen es sich aber vermutlich recht gut gehen: wobei ich mir das Zusammenleben mit mehreren Frauen, als nicht unbedingt stressfrei vorstelle.
Ebenso berühmt sind die Museen im Topkapi Palast – nicht zuletzt wegen des gleichnamigen Films mit Peter Ustinov. Es lohnt sich auch hier etwas Schlange zu stehen, denn wenn man erst einmal die ausgestellten kunstvoll verzierten Dolche und die vielen Edelsteine besichtigt, muss man kaum mehr warten. Außerdem wartet am Ende der wahrscheinlich schönste Aussichtspunkt auf den Bosporus und in Richtung asiatischen Teil Istanbuls.