Das Föhnwetter in Vorarlberg hat gestern viele Menschen zum Sonnen-Tanken hinaus in die Natur gelockt – bei Temperaturen um die 15 Grad auch kein Wunder. Wer sich dabei in die Natur wagte, der wurde nicht nur von der wärmenden Sonne belohnt, sondern fand mit etwas Glück auch bereits die ersten Frühlingsboten: denn an so manchen Stellen präsentierten sich die ersten Blumen mit weit der Sonne entgegengestreckten Blüten.
Wir man sehen kann, konnten auch wir auf so manches blühendes Exemplar stoßen, als wir einen ausgedehnten Spaziergang rund um Feldkirch machten. Der Unterschied zum Februar im Vorjahr ist frappierend – während in „Winter Wonder World“ im vergangenen Februar die Stadt dick mit Schnee zugedeckt war, erinnerte die Natur gestern eher an den späten März oder sogar April.
Unser Ziel war gestern der Egelsee, im Tostner Ried. Dieser See war vor über 180 Jahren verschwunden, als ein junger Ingenieur namens Alois Negrelli das Tostner Ried trocken legte. Später wurde Negrelli als Erbauer des Suez Kanals weltberühmt. Die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte führten aber zu einem Umdenken und so entstand die Idee, den Egelsee wieder entstehen zu lassen und als Rückhalte-Becken bei Hochwassern zu nutzen. Das wurde mit großen baulichen Maßnahmen erreicht und der See konnte im letzten Jahr wieder „eröffnet“ werden. Seither entwickelt sich das Gewässer, das direkt an der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein liegt, zum Anziehungspunkt für Erholungsuchende aus Feldkirch und den Liechtensteiner Gemeinden.
Auch gestern waren viele Menschen zu Fuß, am Fahrrad oder auch zu Pferd unterwegs, um dann am See den Enten zuzuschauen, die fein säuberlich in Paaren, jeweils ein Männchen und ein Weibchen, gemeinsam auf Futtersuche waren. Nach dem der See sich letztes Jahr ein erstes Mal beim Hochwasser bewährte, zeigte er gestern auch seine Stärken als „Energie-Platz“ für die Bevölkerung.