Übersee/Nordamerika/USA

Breckenridge – das höchste „bekannte“ Skigebiet der Welt

Die letzten Tage habe ich beim Skifahren in Nordamerika verbracht. Zwei Städte, Breckenridge in Colorado und Jackson, Wyoming, waren dabei das Ziel. Die beiden sind dabei ziemlich unterschiedlich, vor allem was das Skifahren anbelangt.

Breckenridge gehört zu den bedeutendsten Skiressorts in Colorado. Neben Aspen und Vail, die in der unmittelbaren Umgebung liegen, gehört es zu den führenden Skigebieten des Bundesstaates. Breckenridge besticht dabei vor allem durch eine Eigenschaft: der Ort liegt unglaublich hoch. Das Skigebiet erstreckt sich direkt aus dem Städtchen heraus, das auf etwa 2900 Meter über dem Meer liegt und erreicht am Peak 8 fast 4000 Meter über dem Meer. Höher kommt man mit Skiliften in den USA nirgendwo hinauf. Und auch weltweit wird man nur von exotischeren Skigebieten in Südamerika und dem Himalaya übertroffen.

Geschichtlich war Breckenridge eine der ersten Städte, die von einem Goldrausch betroffen war: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Breck und vielen anderen Orten der Umgebung nach Gold gegraben. Diese alten Spuren findet man heute noch in der Stadt, die bis heute das Cowboy-Flair bewahrt hat: das ist wohl auch wichtig, denn heute sind die Touristen die Geldbringer, die Minen wurden längst stillgelegt.

Familienskigebiet

Breckenridge bietet ein riesiges Skigebiet: 155 Pisten werden von 29 Liften erschlossen, insgesamt bietet das Skigebiet über 120 Pistenkilometer sowie einige „Hike to“ Routen. Das Gebiet umfasst vier Berge, Peak 10, 9, 8 und 7, welche alle miteinander verbunden sind. Die Charakteristik ist dabei im Talbereich sehr flach, darüber wird es etwas steiler und erst die Gipfel sind richtig hart zu fahren. Unser Aufenthalt war nur ein Tag und es war ziemlich windig – die Schneeverhältnisse waren okay, aber der berühmte „Champagne Powder“ war leider nicht vorhanden.

 

Breck, wie der Ort umgangssprachlich genannt wird, liegt nur 90 Minuten von Denver und den umliegenden Städten entfernt und weist deshalb auch viele Tagesgäste auf – die dann trotz 170 Dollar für einen Skitag die Pisten stürmen. Aber die Skifahrer verteilen sich recht gut, so dass man auf den Pisten immer gut und frei schwingen kann.

Hier auch noch ein paar bewegte Bilder aus dem Skigebiet.

„Rocky Mountain high“

John Denver hat in seiner Liebeserklärung an die Rocky Mountains die Berge der Region gemeint. Er lebte nämlich lange in Aspen. Und die Berge sind auch einzigartig. Hier liegt die Baumgrenze weit höher als in den Alpen (in Breckenridge bei etwa 3500 Meter) und die Gipfel sind sanfter, als wir das von (fast) 4000-ern erwarten würden. Dennoch merkt man aber die Höhenluft deutlich. In Kombination mit dem Jet-Lag fiel es doch schwer, gut zu schlafen und auch beim Skifahren kommt man ganz gewaltig ins Schnaufen.

„Rocky Mountain High“gilt aber auch für Colorado. Denn der Bundesstaat hat vor zwei Jahren Marihuana legalisiert. Und so kiffen die Skifahrer ganz offen auf den Skiterassen und im Ort – etwas das für uns doch ziemlich ungewohnt ist.

Goldgräber-Atmosphäre?

Breckenridge selber begeistert vor allem in der Main Street. Da wird richtige Western-Stimmung im Besucher geweckt. Viele alte Häuser, der älteste Saloon westlich des Mississippis und die hölzernen Gehsteige sorgen für Western-Flair. Und wer nicht schlafen kann (die Höhe) und schon frühmorgens durch die Stadt spaziert, der trifft vielleicht sogar auf Füchse, die die Mülleimer abklappern. Und auch Elche werden immer wieder im Stadtgebiet gesehen, für einen Alpen-Bewohner doch eine ziemlich aufregende Sache.

Die Lokale und Restaurants sind gut, aber teuer und oft überfüllt. Ohne Reservierung tut man sich oft etwas schwer. Die Amerikaner selber sind stets freundlich und gut aufgelegt – auch etwas was für grummelige Mitteleuropäer eine gewisse „Akklimatisierung“ notwendig macht.

Breckenridge war ein guter Start in einen Skiurlaub in den USA – aber das Beste kommt erst noch!

Tipps für den Aufenthalt:

Übernachtungstipp: Das Bivvi Hostel in Breckenridge liegt unweit der Mainstreet, bietet ein feines Frühstück und wird vor allem von „Ski-Bums“ frequentiert. Während die Zimmer eher Jugendherbergen-Charme versprühen (vor allem im 6-er Zimmer) bietet der Rest des Hauses alles was das Herz begehrt: sogar ein Hot-Tub im Freien wird angeboten, an dem man sogar mit Getränken versorgt wird.

Transport: In Breck funktioniert Uber ganz ausgezeichnet. Es empfiehlt sich vorab zu registrieren, dann kommt man Abends auch schnell in die Unterkunft, wenn der Jetlag und die Müdigkeit zuschlagen.

Ältester Saloon im Westen: „The Gold Pan Saloon“ wurde bereits 1879 gegründet. Er ist angeblich der älteste Saloon westlich des Mississippi. Gerade zwischen acht und zehn ist auch immer einiges los. Auch wenn der Saloon nicht der Beste der Stadt ist, gehört ein Einkehrschwung in diesem Traditionslokal einfach dazu.

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