Vorarlberg

Tal der Steine

Am Anfang steht eine Sage: ein Hirte hat ein verletztes Bein und wäscht es sich, auf Geheiß der Mutter Gottes, an einer Quelle mit roten Steinen – das Bein heilt.

Die Quelle mit den roten Steinen gibt es noch heute und der Ort heißt heute Bad Rothenbrunnen. Seit 1460 wird das Wasser nachweislich genutzt, die Heilquelle blickt also auf eine lange Geschichte zurück. 500 Jahre später wurde das Wasser auch wissenschaftlich analysiert: es handelt sich um erstklassiges Mineralwasser (Calcium-Magnesium-Sulfat-Wasser), das für Bade- und Trinkkuren geeignet ist. Normalerweise würde an dieser Stelle vom Bau einer Themenanlage berichtet, von Kuren und von recht stark ausgeprägtem Tourismus.

In Bad Rothenbrunnen, hinter Buchboden am Rande des Naturschutzgebietes Gadental gelegen, ist das anders. Besucher finden hier lediglich ein kleines Ausflugsgasthaus mit einigen Zimmer und ansonsten nur fantastische Natur. Im Vorarlberger Oberland ist Bad Rothenbrunnen als beliebtes Auflugsziel bekannt, bereits im Unterland findet man viele Menschen, die diesen wunderschönen Ort noch nicht einmal kennen.

Dabei lohnt sich schon alleine der Besuch des Gasthauses. Von Buchboden wandert man etwa 5o Minuten, vom Parkplatz unten im Tal nur etwa 15 Minuten hinauf und findet einen wunderbaren Gastgarten im Schatten von Ahornbäumen. Eine kleine Kapelle befindet sich ebenfalls vor Ort. Die Wanderung herauf ist vom wilden Matonabach geprägt, der über einen hohen und viele kleine Wasserfälle talwärts eilt. Oben angekommen sieht man, dass der Bach, so wild er auch sein mag, doch gezähmt wurde – ein kleines Wasserkraftwerk, entzieht dem Gewässer den Strom für das Gasthaus und beleuchtet Abends den Weg herauf.

Die Steinmänner und die Quelle

Wer das Gasthaus erreicht hat, sollte erwägen weiterzuwandern. Unmittelbar hinter Bad Rothenbrunnen beginnt das Naturschutzgebiet Gadental und man kann mehrere Alpen erreichen. Eine fantastische unberührte Landschaft erwartet einen.

Auch mit kleinen Kindern oder bei großer Hitze, wenn der Aktionsradius kleiner ist, sollte man sich nicht unmittelbar in den Garten setzen, um ein kühles Glas Bier zu trinken, sondern es lohnt noch etwa 500 Meter weiter zu gehen. Kurz nach der Hütte zweigt der markierte Wanderweg ins Gadental ab. Wer jetzt dem unmarkierten Weg folgt, kommt ins „Tal der Steine“. Hier haben im Flußbett der Matona zahlreiche Besucher tolle Steinskulputuren geschaffen, die man einfach bewundern sollte. Die Kinder (und auch viele Erwachsene) haben dann viel Spaß daran, selber eine Skulptur zu schaffen, die Teil des „Naturkunstwerkes“ wird. Außerdem findet man hier die Heilquelle – die roten Steine sind unübersehbar.

Die Anreise nach Bad Rothenbrunnen ist etwas länger – aber das Gasthaus und die eindrucksvolle Landschaft sind immer einen Ausflug wert. Außerdem findet man hier Möglichkeiten für lohnende Wanderungen im Biosphärenpark Großwalsertal und im Naturschutzgebiet Gadental.

Achtung Dauer-Onliner: Bad Rothenbrunnen ist Auto- und Funkfrei. Für die meisten macht das den besonderen Reiz aus – hier findet man eine echte Auszeit vom Alltag!

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