Deutschland/Europa

Stadt unterm Stern – Kurzbesuch in Stuttgart

Manchmal muss man gar nicht weit weg fahren und entdeckt doch einen völlig neuen Ort: in meinem Fall war das vor zwei Wochen sogar eine 600.000 Einwohner Stadt, die das Zentrum einer Millionen-Region bildet.
Auch wenn Stuttgart, immerhin die sechstgrößte Stadt Deutschlands und die Hauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg, mit dem Auto von uns zu Hause aus in unter drei Stunden und mit dem Zug in knapp drüber erreicht werden kann, blieb diese Stadt bisher eher links liegen. Immerhin ist München noch etwas näher, noch etwas größer und auch noch verlockender.

Aber jetzt war es endlich so weit und ich war im Zuge eines Betriebsausfluges für eine Nacht und einen Tag in Stuttgart und ich muss sagen, die Stadt hat mich sehr angenehm überrascht. Ich kam erst Abends an, da ich leider nicht früher aus dem Büro wegkam und mein erster Eindruck war die Fahrt mit der Stadtbahn, die mit „U“ markiert ist: für mich also ganz klar eine U-Bahn. Das dem nicht so ist, musste ich spätestens dann feststellen, als ich von einem Berg hinunter auf die Stadt blickte: das Stuttgarter Zentrum liegt nämlich tief in einem Talkessel.

Der zweite Eindruck war das rege Nachtleben. Wir hatten gemeinsam ein Musical besucht (Tarzan – bin zwar kein Musical-Fan, aber gefallen hat es mir trotzdem) und danach ging es noch auf einen Snack und für einige von uns auch auf die Lokal-Meile, die Theodor-Heuss-Straße. Hier reiht sich Bar an Bar und an einem lauen April-Abend spielte sich das Leben auch sehr stark vor den Lokalen ab und das bis spät nach Mitternacht. Die Schwaben haben jedenfalls bewiesen, dass man hier auch richtig gut ausgehen kann: ein dicker Stern hier!

Der Stern ist natürlich ein zentrales Thema in Stuttgart: in keiner Stadt der Welt sieht man ähnlich viele top-ausgestattete Luxus-Mercedes-Benz-Wagen, wie in der Heimat des Benz. Die Mitarbeiter bekommen die Wagen nämlich zu guten Konditionen und so sind die Straßen mit dem berühmtesten schwäbischen Exportgut voll.

Am Samstag war dann noch Stadtbummeln und Shopping angesagt: zum Einkaufen ist die Stadt ein Hammer, wie mir die Kollegen versicherten. Mir persönlich war viel zu viel los und ich habe mich mehr aufs Spazieren und Atmosphäre-Schnuppern konzentriert.

Stuttgart ist eigentlich eine relative junge Stadt und wurde erst um das Jahr 1000 gegründet: damals als ein Gestüt, woher auch der Namen stammt. Der Stadtteil Cannstatt, berühmt für das zweit-größte Volksfest der Welt, den Cannstatter Wasen, war hingegen bereits von den Römer gegründet worden. Der Aufstieg Stuttgarts begann 1495 so richtig, als es die Residenz des Herzogs von Württemberg wurde. In Folge der Umwälzungen durch die napoleonischen Kriege wurde der Herzog dann mächtiger und Württemberg zum Königreich: damit war Stuttgart für etwas über 100 Jahre die Hauptstadt eines Königreiches.

Diese Stellung spiegelt sich auch in zahlreichen Prachtbauten, die in der Königs-Zeit gebaut wurden. So etwa das neue Schloss (unmittelbar neben dem „alten Schloss“), die Oper und viele Villen und Gebäude im gesamten Stadtgebiet. Viele dieser Gebäude kann man bequem zu Fuß abwandern und dabei gibt es auch die Chance aufs Shoppen, was die Stuttgarter auch machen: wie bereits erwähnt, die Einkaufsstraßen haben es in sich.

Leider fehlte etwas die Zeit, um auch die Umgebung zu erkunden: gerade die umliegenden Hügel, würden nämlich noch viel bieten. So war mein erster Stuttgart-Besuch mehr ein „Appetithäppchen“ – ich werde aber sicher wieder kommen!

 

 

 

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