Seit dem vergangenen Jahr führen wir immer wieder Skigebietschecks für Skiinfo.de durch. Auch diesen Dezember hatten wir so die Gelegenheit mehrere Skigebiete zu besuchen. Den Auftakt machte dabei ein Wochenende Anfang Dezember, an dem wir Samnaun, Scuol und Nauders testeten.
Wir starteten das Wochenende mit dem Besuch von Samnaun, das mit Ischgl gemeinsam das größte zusammenhängende Skigebiet der Ostalpen bildet. Samnaun war uns bisher nur als „Einkaufsort“ bekannt, denn der Ort liegt in einer Zollfreizone und so kann man hier mitten in den Alpen „dutyfree shoppen“, ohne wegfliegen zu müssen. Auch der Treibstoff ist sehr billig – was wir leider nicht bedacht haben, denn an der letzten Tankstelle in Tirol entschieden wir uns noch das Auto vollzutanken. Ein teurer Fehler – hier hätte sich der Tanktourismus wirklich einmal gelohnt. Natürlich ist die Sinnhaftigkeit zu hinterfragen – immerhin fährt drei Mal am Tag ein Tanklaster eine der sechs Tankstellen des 700 Einwohner Bergdorfs an und am Abend fahren die Gäste den Treibstoff wieder retour ins Tal: Nachhaltigkeit schaut anders aus.
Samnaun liegt hoch in einem Bergtal und die Zufahrt ist bereits ein Abenteuer – auf der österreichischen Seite ist die Strecke etwas breiter ausgebaut, Richtung Scuol, also auf der Schweizer Seite, ist die Strecke immer wieder nur einspurig. Das Tal war lange Zeit nur von Tirol zu erreichen und so sprechen die Samnauner auch noch unüberhörbar Tiroler Dialekt. Trotzdem sind sie stolzer Teil des Engadins und im Dorf weist vieles auf die Zugehörigkeit zur Schweiz hin.
Das Skigebiet kann man nur empfehlen, auch wenn wir mit den Schneemengen etwas Pech hatten. Wer hier genaueres wissen will, der sei auf meinen Bericht auf Skiinfo.de verwiesen: „Samnaun – das Schweizer Tor ins größte Skigebiet der Ostalpen„. Dank künstlicher Beschneidung und der hohen Lage konnten wir die Skisaison aber dennoch gebührend eröffnen. Nicht ausprobieren konnten wir die neue Anlage am Piz Val Gronda, die den erbitterten Widerstand von Umweltschützern und vom Alpenverein umgesetzt wurden. Diese Anlage sehen wir selber sehr kritisch, immerhin war der Val Gronda für uns bereits zwei Mal der erste Berg den wir auf der Durchquerung der Silvretta im Zuge einer Skitour bestiegen haben – mit der Ruhe ist es dort nun wohl für immer vorbei.
Ischgl hat bei vielen Menschen einen eher durchwachsenen Ruf, denn wer nicht unbedingt Party sucht, wird wohl nur ungern im „Ballermann der Alpen“ Urlaub machen. Das Skigebiet ist aber hervorragend und so empfiehlt es sich anstatt Ischgl Galtür, Kappl oder eben Samnaun als Aufenthaltsort zu wählen und so vom tollen Skiangebot zu profitieren und dennoch etwas mehr Ruhe zu haben. Man will ja den Urlaub genießen und nicht schlaflos nach Hause zurückkehren …
Die Bilder sind vor allem atemberaubend – Hammer! Mehr davon bitte 🙂
Besten Dank … wir haben noch viel vor 😉
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