Asien/Übersee/Indien

Auf Tigerjagd im Periyar Tiger Reserve

Die Menschen sind sicherlich das Faszinierendste an Indien, aber die Landschaften und die Tierwelt sind ebenfalls äußerst beeindruckend. Auf einer Reise durch das südliche Indien trifft man auf viele verschiedene Tiere und von anderen hört man vielleicht auch nur – ohne sie je zu sehen.

Auf unserer Indienreise war einer der geplanten Höhepunkte eine Expedition in das Periyar Tiger Reserve, einen Nationalpark an der Grenze zwischen Kerala und Tamil Nadu. Dort nahmen wir an einem Programm teil, bei dem man mit ehemaligen Wilderern im Dschungel übernachtet und sich auf die Spuren der Tiger begibt.

Eines gleich vorweg – einen Tiger bekamen wir nicht zu sehen – nur die Kratzspuren an einem Baum und ein Pfotenabdruck im Lehm wiesen auf den König des Dschungels hin – und sorgten doch für höheren Puls.

Trotzdem war die Expedition eines der eindrücklichsten Erlebnisse der Reise. Denn alleine im Dschungel zu übernachten und am Feuer gekochtes Curry zu essen, ist ein Abenteuer. Dabei hört man viele Tiere und die Erzählungen der Guides über die Wilderer-Zeiten waren ebenfalls beeindruckend. Gelebt haben wir in einem Camp, tief im Dschungel: dieses war von einem tiefen Graben umgeben, der vor den Elefanten schützen soll. Denn der Elefant, so die Guides, ist in Wahrheit das gefährlichste Tier im Wald.

Vom Camp ausgehend marschierten wir durch den Dschungel – begleitet von den Wilderern und einem Park Ranger, der mit einem Gewehr ausgerüstet war. In den Baumwipfeln begleiteten uns eine Affen-Herde und schließlich konnten wir Geräusche hören: es handelte sich um eine Herde Büffel. Diese stoben schnell davon und plötzlich rannten auch wir – den donnernden Hufen nach. So ging das eine ganze Zeit und immer wieder wurden uns auch giftige Spinnen oder Spuren der Tiere gezeigt. Auf einem Hügel war es dann plötzlich so weit – wir gingen um eine Kurve und standen direkt vor einer Büffelherde, deren Bulle uns beäugte. Als er sogar ein paar Schritte auf uns zu machte, machte der Ranger bereits sein Gewehr bereit und wir vergaßen auf das Drücken des Kameraauslösers – plötzlich machten einen sogar ein paar Wasserbüffel, richtig friedliche Tiere, nervös – so Aug in Aug in freier Wildbahn.

Dann drehte die Herde ab und stob davon – uns blieb ein beeindruckendes Erlebnis und ein Schnappschuss, denn wir dann doch noch hinbekommen hatten.

Am Rückweg wurde bei eingeborenen Fischern, die als einzige dauerhaft von und im Park leben dürfen, Fisch gekauft, der im Curry als Einlage diente. Am Weg konnten wir auch noch Wildscheine beobachten, die an einem Hügel unbeeindruckt von uns im Boden wühlten.

Auch am nächsten Tag durchstreiften wir den Dschungel und stießen wieder auf Wasserbüffel, Adler und andere Tiere – nur den Tiger konnten wir nicht entdecken. Elefanten sahen wir angeblich, allerdings nur unsere Guides, die auf unser Unvermögen die Tiere in der Ferne zu sehen, reagierten in dem sie schulterzuckend feststellten „Indian Man – wide see man“, während wir ungeübten Foto-Jäger den Anblick verpassten.

Damit wir dann doch noch zu einem Elefanten-Erlebnis kamen, haben wir im Anschluss an den Trip in den Dschungel ein Elefanten-Camp besucht, wo Elefanten zum Arbeiten ausgebildet werden und auch geritten werden dürfen. Nach einem kurzen Ausritt folgte dann der Höhepunkt – die Elefanten-Dusche.

Ein kleiner Tipp für Nicht-Elefanten-Experten wie uns: bei einer Elefantendusche wird man ziemlich nass 😉

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